Kunst ist der Ausdruck des Willens, Mensch zu sein. Künstler ist der, welcher das, was ihm am Mensch-Sein fehlt, entäußert. Sein Werk ist Brücke über das Defizit zwischen dem was er ist und dem Menschen, den er sein will.
Oder aber auch so: Die Brücke führt von dem Menschen der er wirklich ist zu dem, den er nicht sein kann in sozial und physikalisch limitierter Realität. Brückenschlag von seiner Seite des Ufers zur öden Realität.
Der Künstler als Übermensch? Nein, sondern der Künstler als Entäußerung des eigentlich Menschlichen - durch eine andere als die populäre Art der Entäußerung: Dem schnöden Kalkül von Bedürfnisbefriedigung.
Schon immer fühlte er, dass es etwas Besonderes gab, dass ihm ein Gefühl von Glück bescherte. wie er es noch nie – oder kaum je wieder – erlebt hatte. Hatte er lebenslang überhaupt mehr als eines gehabt und waren all die anderen nur Gaukelei seines Geistes? Das Nicht-wahrhaben-wollen dass es nie mehr als nur ein einziges Glücksgefühl geben würde, die unsägliche Angst, dass dieses Gefühl nie wiederkommen würde? Glück schien eine durchaus flüchtige Sache und – was noch viel schlimmer war – etwas auf das man scheinbar keinen Einfluß zu haben schien. Es war ein eigensinniges, zartes und ebenso ein flatterhaftes anmutiges Wesen, welches, wenn es dich berühren würde, dir einen festen Glauben einpflanzen sollte: Daß das Leben einen Sinn hat.
Der Glaube an das Schicksal war geboren: Es leitet, schreitet neben Dir her und kettet Dich gutmütig an sich, indem es mit seiner Hand die eigene fest umschlingt. Man kann nichts tun gegen das Schicksal. So meint er. Wille ist nur die Wahl zwischen Optionen.