wdf - what the fuck?
Oftmals habe ich Gedanken in Form von Sinnbildern, die tiefere Emotionen wecken. Wer hat das nicht? Die meisten lassen es vielleicht nicht zu und können daher nicht über so etwas reden oder schreiben. Schreiben kann man ohnehin nur darüber, wenn man sich darin weidet – wenn man diese Gefühle sofort einfängt, indem man sie niederschreibt. Viel zu oft habe ich mir das durch die Lappen gehen lassen. Und es wird noch weiterhin passieren, denn ich gebe mir selbst soviel Streß, daß es mir schwerfällt, eine ruhige Minute zu finden. Meine Gedanken eilen voraus, indem sie sich vom Jetzt lösen in den Konjunktiv einer ungewissen Zukunft. Dabei sind die überwiegenden Gedanken profaner Natur und letztlich überflüssig und störend. Sie erzeugen das ständige „Ich muß noch …“ in meinem Kopf. Muß ich? Versuche ich mich zurückzulehnen und diese Gedanken zu vertreiben: „Egal! Einen Scheißdreck muß ich!“, dann fliehen sie. Doch sie werden sofort durch eben diesen sorgenvollen Konjunktiv ersetzt: „Was wäre, wenn ich nicht …“ … „Also muß ich!?“ Gott, zermürbende Alltagsprobleme, zielloses Zielstreben. Rumhängen ist das häufigste Ergebnis. Abtöten jeglicher Gedanken – leider auch der kreativen – durch Ablenkung. TV, Computer… Drogen. Das habe ich zur Genüge hinter mir. Der Druck, mich „zu verwirklichen“ besteht noch immer und dringender denn je. Der Unterschied zu damals: Das Drängen wird nun zur Sorge, zu einem existenziellen Sicherheitsstreben das die Flucht in die Sicherheit durch Beständigkeit animiert. Was auch immer „Selbstverwirklichung“ bedeutet: Sie ist jedenfalls mehr als das tägliche Treiben. Und sie ist mehr als die resignierte Flucht in die sichere Beständigkeit, die ohnehin nur Lüge und Trugschluß ist.
EcceHomo - 12. Aug, 14:17