Foltermeister U.S.A.
Angenommen, die CIA-Flüge haben Gefangene transportiert, um sie (irgendwo) zu foltern. Mit Sicherheit kann festgehalten werden, daß die Amerikaner Infos brauchen für ihren heiligen Anti-Terror-Krieg. Sollte die Methode Folter und Entwürdigung sein, fragt sich, ob man das als (vermeintliche) Weltpolizei rechtfertigen kann. Ist Folter generell abzulehen? Oder ist es so, daß unsere Angst uns rechtfertigt (subj. Notwehrlage) oder muß die Notwehrlage wenigstens objektiv bestehen (Also die Gefahr, daß der "Terror" die westliche Welt zerstören könnte)???
EcceHomo - 4. Dez, 19:07
TheSource - 12. Dez, 08:57
Ich stimme Ihnen zu.
Es gibt ein großes Druckmittel gegen die USA und sein Name ist Erdöl. Was passiert, wenn die USA befürchten, nicht mehr die Kontrolle über dieses zu haben, sehen wir im Irak.
Ein zweites, derzeit utopisches, ist: Embargo. Das beinhaltet nicht nur Einfuhrstopp in die USA sondern vor allem: Kein Export mehr für die Vereinigten Staaten. Das rückgratlose Europa wird so etwas nicht wagen - und die Hoffnung läge bei den neuen, aufstrebenden Wirtschaftsmächten in Asien. Von denen das auch nicht zu erwarten ist.
Nötig wäre ein internationales Handelsembargo gegen die USA. Für ausnahmslos alle Produkte (auch die im Ausland gefertigten), welche US-Konzernen und -Firmen zuzuordnen sind. Bis hin zum Celluloid aus Hollywood.
Nichts Anderes zwänge sie auf Dauer in die Knie, sic: Nach Den Haag.
Ein zweites, derzeit utopisches, ist: Embargo. Das beinhaltet nicht nur Einfuhrstopp in die USA sondern vor allem: Kein Export mehr für die Vereinigten Staaten. Das rückgratlose Europa wird so etwas nicht wagen - und die Hoffnung läge bei den neuen, aufstrebenden Wirtschaftsmächten in Asien. Von denen das auch nicht zu erwarten ist.
Nötig wäre ein internationales Handelsembargo gegen die USA. Für ausnahmslos alle Produkte (auch die im Ausland gefertigten), welche US-Konzernen und -Firmen zuzuordnen sind. Bis hin zum Celluloid aus Hollywood.
Nichts Anderes zwänge sie auf Dauer in die Knie, sic: Nach Den Haag.
Es gibt überhaupt keine Fragen
Folterer sind Verbrecher.
Ihre Vorgesetzen sind Verbrecher.
Ihre Befehlshaber sind Verbrecher.
Mit anderen Worten: Wenn die Gesellschaft eine solche Angst vor jenen Verbrechen hat, deren Täter durch die Folter überführt werden sollen, wird sie irgendwann Folter nicht als Mittel der Gegenwehr rechtfertigen?
Im Übrigen ist meine Frage so gemeint: Wenn man gerechtfertigt ist, Unrecht zu tun, um ein anderes Unrecht von sich abzuwenden (Notwehr), schließt dieses Unrecht nicht das der Folter mit ein?
Ich verstehe.
Notwehr ist, so wie Sie das oben schildern, ein für meine Auffassung dann doch etwas zu weit gedehnter Begriff. Die sog. Notwehr der USA hat sich zudem als Lügengespinnst entpuppt. Ich stelle hier einmal ganz provokant die Frage, seit wann US-Bürger Menschen erster Klasse sind? Die von den USA betriebene Nahostpolitik hatte schon Jahrzehnte zuvor Terror als Folge; Terror, der vor Europa nicht halt machte - und niemand kam auf die Idee, einen souveränen Staat militärisch zu übernehmen. Warum kann man einem Volk wie den Palästinensern 50 Jahre das zumuten, was der Amerikaner - als Konsequenz auf seine Politik - nicht einmal ertragen kann? Ich will die Grausamkeit des 9. September nicht beschönigen, aber gemessen an dem, was das palästinensische und auch irakische Volk (ob des Embargos) ertagen mussten und müssen, ist das keine Relation.
Präventive Notwehr existiert m.E. nicht. Der Zweck heiligt niemals die Mittel. Es ist nur eine besonders populäre und populistische Methode, Gewalt als legitim zu verkaufen. Es ist ferner bekannt, dass Präsident Clinton von bestimmten Lobbies in den USA schon dazu gedrängt wurde, den Irak anzugreifen - und sich weigerte. Bush war einfach froh, einen Vorwand zu haben, mehr nicht.
Die menschliche Natur hat hierarchische Struktur. Was zwischen den Menschen selbst gilt - die "Hackordnung" - gilt ganz genau so zwischen den Staaten.
Ich stimme ganz und voll zu: Präventive Notwehr ist keine Notwehr. Rein t h e o r e t i s c h bestrachtet, ist Gleichheit Primat des Rechts. Wir sind gleich und gleich zu behandeln. Wenn in Amerika zwei Türme einstürzen, sind plötzlich alle, die nicht mit den Amerikanern sind, gegen sie. Sie werden für böse erklärt. Bush benutzt seit jeher das Schlagwort "Demokratie", um seinen Krieg heilig zu machen. Machen das Menschen, die ihren Krieg als "Djihad" bezeichnen, sind sie Terroristen, die es zu bekämpfen gilt. Diese Menschen im nahen Osten sind - weder aus ihrer Sicht, noch aus der der Amerikaner - nicht mit dem "homo american" g l e i c h. Dieses einseitige Weltbild ist - von Europa aus betrachtet - Realität.
Es schert niemanden, wenn 6000 Kinder am Tag Hungertod sterben. Aber die Welt ist entsetzt, wenn 5000 Amerikaner und andere Bürger der westlichen Welt ausnahmsweise durch einen Terroranschlag ums Leben kommen. Und warum? Weil Amerika Sinnbild für die westliche Welt ist: Solche Anschläge sind fähig, uns in Europa in Angst zu versetzen, weil wir uns mit ihnen vergleichen können. Wir sind dagegen überzeugt, daß es uns nicht wie den Kindern im Niger oder Togo gehen wird, denn "uns kann das nicht passieren" - also macht es uns keine ANGST und es schert uns nicht.
Das sind keine verkehrten Relationen, sondern Tatsachen die der Wirtschaftswissenschaftler mit dem Pareto-Optimum umschreibt: Einer muß schlechter gestellt werden, damit es einem anderen besser geht. Noch sind wir es, die andere ausbeuten.
Wenn unsere Angst (zB. vor Terror) wächst, dann rechtfertigen wir für uns selbst "präventive Notwehr" eines Tages. Es beginnt schon damit, daß die Deutschen ihren Innenminister immer mehr freie Hand zur Überwachung geben. Nunmehr werden die Maut-Systeme auf der Autobahn bald zur Fahndung eingesetzt.
Daß Zweck niemals die Mittel heiligt, kann ich nur bestätigen. Aber das ist blanke Theorie. Wir werden immer kämpfen müssen, daß es Praxis bleibt. Auch und vor allem in unseren zivilisierten Gesellschaften.