Mein Haus, mein Auto, meine Schlampen
Wer hat denn nun soziale Verantwortung? Sprechen wir von Arbeitsplätzen: Stehen die wirklich noch die Verantwortung der Politik?
Das irrige Paradigma vom späten 19. Jahrhundert "Wissen ist Macht" hat die Philosophie aufgespalten und Wissenschaften daraus gemacht. geMACHT. Macht ist also End- und damit Zielpunkt allen Strebens von Wissen geworden.
Knowledge ist dann zu know-how verkommen: Wissen, wie man am besten verkauft. Kommen wir also gleich zum Geld: Inzwischen hat sich die in der Industrie verkörperte (Wissens)Macht zum reinen Kapitalmarkt etabliert. Geld schafft Geld. Geld eröffnet Möglichkeiten. Geld, schlicht gesagt, ist Macht.
Zurück zu den Arbeitsplätzen: Ein Managergehalt ergibt sich in Deutschland aus einer einfachen Rechnung. Wenn ein Arbeiter am Fließband einen Euro für sich selbst erwirtschaftet, kommen 200 mal soviele in die Tasche des Managers.
Ist das nicht großartig? Stricken wir das Bild weiterhin einfach. Der Manager kann die Kohle kaum so schnell ausgeben, wie sie reinkommt. Wenn also die Geldmenge nicht zunimmt, wo akkumuliert sich der Klimperkram dann? ...Genau: In den Händen seiner Kapitalisten.
Volkes Wille hat sich schon längst dem Kapital unterworfen. Soweit müssen wir gar nicht gehen, um von Korruption - von der Versuchung, vom großen Kuchen was ab zu kriegen - zu sprechen. DER Politiker ist ein gebundener Wille - von Anfang an. Schon immer hat die "regelnde Klasse" etwas aristokratisches. Eine mit entsprechenden Mitteln ausgestattete Bevölkerungsschicht, die Einfluß nimmt: Auf Volkes Wille. ...
Also, wenn Geld Macht ist, wer hat es dann in der Hand, soziale Verantwortung zu übernehmen?
P.S.: Anlaß für diesen Kommentar und Beweis für die Nebensächlichkeiten der deutschen Politik ist das heute beschlossene Gesetz zur Offenlegung von Managergehältern. "Um die Kontrollrechte der Aktionäre zu stärken." Ja. Und wozu? Kontrolle ist gut - aber hinter einer Panzerglasscheibe. Das ändert nichts an dem Umstand, daß die Gehälter der Manager gleich bleiben. Mit Sicherheit aber schürt es auch den Populismus: Wir dürfen nun in aller Öffentlichkeit zusehen, wieviel ein Manager der Deutschen Bank scheffelt. Es genügt ja noch nicht, tagein tagaus diese Promi-Kacke sehen zu müssen: "Mein Haus, mein Auto, meine Schlampen". Unsere Armut kotzt die Leute an. Aber sie sind ja nichts ohne uns, ihre Fans, right?
Das irrige Paradigma vom späten 19. Jahrhundert "Wissen ist Macht" hat die Philosophie aufgespalten und Wissenschaften daraus gemacht. geMACHT. Macht ist also End- und damit Zielpunkt allen Strebens von Wissen geworden.
Knowledge ist dann zu know-how verkommen: Wissen, wie man am besten verkauft. Kommen wir also gleich zum Geld: Inzwischen hat sich die in der Industrie verkörperte (Wissens)Macht zum reinen Kapitalmarkt etabliert. Geld schafft Geld. Geld eröffnet Möglichkeiten. Geld, schlicht gesagt, ist Macht.
Zurück zu den Arbeitsplätzen: Ein Managergehalt ergibt sich in Deutschland aus einer einfachen Rechnung. Wenn ein Arbeiter am Fließband einen Euro für sich selbst erwirtschaftet, kommen 200 mal soviele in die Tasche des Managers.
Ist das nicht großartig? Stricken wir das Bild weiterhin einfach. Der Manager kann die Kohle kaum so schnell ausgeben, wie sie reinkommt. Wenn also die Geldmenge nicht zunimmt, wo akkumuliert sich der Klimperkram dann? ...Genau: In den Händen seiner Kapitalisten.
Volkes Wille hat sich schon längst dem Kapital unterworfen. Soweit müssen wir gar nicht gehen, um von Korruption - von der Versuchung, vom großen Kuchen was ab zu kriegen - zu sprechen. DER Politiker ist ein gebundener Wille - von Anfang an. Schon immer hat die "regelnde Klasse" etwas aristokratisches. Eine mit entsprechenden Mitteln ausgestattete Bevölkerungsschicht, die Einfluß nimmt: Auf Volkes Wille. ...
Also, wenn Geld Macht ist, wer hat es dann in der Hand, soziale Verantwortung zu übernehmen?
P.S.: Anlaß für diesen Kommentar und Beweis für die Nebensächlichkeiten der deutschen Politik ist das heute beschlossene Gesetz zur Offenlegung von Managergehältern. "Um die Kontrollrechte der Aktionäre zu stärken." Ja. Und wozu? Kontrolle ist gut - aber hinter einer Panzerglasscheibe. Das ändert nichts an dem Umstand, daß die Gehälter der Manager gleich bleiben. Mit Sicherheit aber schürt es auch den Populismus: Wir dürfen nun in aller Öffentlichkeit zusehen, wieviel ein Manager der Deutschen Bank scheffelt. Es genügt ja noch nicht, tagein tagaus diese Promi-Kacke sehen zu müssen: "Mein Haus, mein Auto, meine Schlampen". Unsere Armut kotzt die Leute an. Aber sie sind ja nichts ohne uns, ihre Fans, right?
EcceHomo - 18. Mai, 23:04
Aber was tut man dagegen? Weist man diese Menschen einer anderen Schicht und Klasse zu, weist man auch sich einer Klasse zu. Es lebe das Proletariat! Bildung spielt nur eine Nebenrolle: Wieviele intelligente und gebildete Menschen werden ausgebeutet von den weniger hellen Köpfen!? Wissen ist tatsächlich Macht: Man muß nur genügend Geld haben, um sich das Wissen mit Wissenschaftlern zu erkaufen. Ich erinnere an Amerika, wo die meisten deutschen Wissenschaftler arbeiten. Oder näher: Ein Freund von mir, hervorragender BWLer, der seinen Doktor macht. Ich behaupte: Solche Leute stellen nicht ein, sie werden eingestellt. Und einer der Manager des zukünftigen Unternehmens ist Sohn seines Vaters, mit zwei abgebrochenen Studiengängen, weil er vom Saufen und Herumhuren (sorry) von Papas Geld nie wirklich Zeit und Hirn zum Studieren hatte.
Gut, ich beende diesen beleidigten Aufschrei eines bald arbeitslosen Akademikers ;o)
Ich war leider noch nie in NZ, obwohl ich All Blacks Fan bin. Deswegen kann ich den angesprochenen Patriotismus nur mit den Medien beurteilen, was natürlich zu einer Verfälschung führt. Beschäftigt haben mich damals vorallem die Drohungen an Russell.