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Dienstag, 21. Dezember 2004

Begierig...

Begierig nehme ich das Leben nicht auf. Zeit, wieder Spuren im blog zu hinterlassen. Politik, Recht und Zerstreuung bilden mein Leben. Kaum noch genug Kraft der Erinnerungen, die mir nur sehr sehr selten die Seele zusammenziehen: An Liebe, an die mir unfremd gewordenen Länder.
Meine "Phase" der Umwertung aller Werte ist weiter am Reifen. Mit etwas Angst stehe ich in meinem halbdunklen Leben und bin mir sicher, daß der Zenith noch nicht überschritten ist. Wie lange soll es denn noch dauern? Oder überlebe ich das nicht? Wächst meine Gleichgüligkeit zur Selbstaufgabe?
Selbst die Aussicht auf eine junge Liebe habe ich aufgegeben. Fünf Tage, vier Frauen. Die Dritte nimmt frühmorgens ein dunkelblondes Haar zwischen die Finger und schaut mich an. Sie lächelt. Dabei hat sie kurze schwarze... Sie dreht sich zum Fenster und ich ziehe ein anderes Haar, ein langes schwarzes, vorsichtig unter ihrem Kopf hervor. Das muß sie nicht sehen. Noch bis heute schreibt sie mir SMS.
Eine andere rahmt Bilder von mir. Nach drei Tagen. Ich mahne zur Vorsicht - sie versteht nicht - oder sie will nicht verstehen. Typisch. Ich erzähle ihr, lasse Haare liegen, überall. Sie versteht. Sie will mich dennoch sehen.
"Ich verzweifelte an der Liebe und an der Keuschheit - da fiel mir endlich ein daß ja noch die Ausschweifung übrigblieb, sie vermag die Liebe sehr gut zu ersetzen [...] (und) bringt vor allem Unsterblichkeit." (A.C.)
Mein Rückzug von der Gesellschaft erscheint lächerlich gegenüber denen, die mich äußerlich erleben. Ich stehe mittendrin. Ich urteile, ich entscheide, ich beeinflusse in gewisser Weise Schicksale und der mein Stand ist in dieser Gesellschaft "ehrbar". Und doch begehe ich Flucht in den "naturgegebenen Hafen des Verbrechers" - den Schoß der Frauen.
Der Umstand, daß sie in diesen Zeilen soviel Platz einnehmen, ist keine Überbewertung des Themas Frau, sondern vielleicht nur der simple Ausdruch eines letzten Funken Gewissens, welches mich vorantreibt... mich verarbeiten zwingt.
Und doch: Sie sind liebenswert, doch sie sind mir gleich. Sie sind Ablenkung, Zeitvertreib, Erträglichmachen meines sinnleeren Daseins. Ich bin es, der nicht liebenswert ist. Das habe ich schon vor einiger Zeit erkannt.
EcceHomo - 21. Dez, 17:05
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Mittwoch, 17. November 2004

Im Begriff, zu sterben

Die Zeit, zu welcher ich Hermann Hesse "liebte" hat schon vor längerer Zeit ein langsames Ende erfahren. Jeder kleine Rest an Idealismus, der sich in meinem Herz festklammerte, ist langsam entschwunden. Nun darf ich mich wahrlich Existenzialist nennen. Hesse ist lediglich ein begabter Gedankenmaler, einer, der auf die Glückseligkeit vergangener Tage zurückblickt, in die Zukunft, auf das schwarze Grab weist und die graue Gegenwart einfach nicht beachtet.
Hesse hat nicht mehr gelebt, als er schrieb. Alles, was schrieb war seine Seele, die nur noch aus Erinnerung bestand. Leid war alles, was sie motivierte.
Menschen, die leiden, lesen gerne Hesse. Er scheint zu verstehen, verbündet zu sein. Ja, er verstand: Doch er schwätzte nur. Er malte nur. Er schaffte nichts.

Warum sterbe ich?
Weil ich erkenne, daß ich eine Stufe weitergegangen bin. Herauf, herab - was zählt das schon. Ich bewege mich. Allein diese Feststellung aus der Relation zum Bisherigen führt mir mein Sterben vor Augen.

"Ich lebte in einer Art Nebel, der das Lachen so sehr dämpfte, daß ich es schließlich überhaupt nicht mehr vernahm. Die Gleichgültigkeit, die bereits einen so großen Raum in mir einnahm, stieß auf keinen Widerstand mehr und breitete ihre Verknöcherung aus. Keine Gemütsbewegung mehr! Eine gleichmäßige Seelenverfassung, oder vielmehr überhaupt keine. Eine erkrankte Lunge heilt, indem sie austrocknet, und dann bringt sie ihrem glücklichen Besitzer allmählich den Erstickungstod. So erging es auch mir, der ich friedlich an meiner Genesung starb."

- Albert Camus
EcceHomo - 17. Nov, 21:04
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Donnerstag, 21. Oktober 2004

Infantilismus der Nation

Medien, welche die sogenannte "Interkonnektivität" und ein Weltbewußtsein herbeigeführt haben, tun noch immer das selbe. Aber sie bewegen sich in Schleifen: Die Sendung mit der Maus gibt es nun seit einer Weile auch für Erwachsene. "Galileo", "K1 Magazin"... immer mehr flechten die Bildung ins Programm. BILDUNG!!!!??? Muß eine Reaktion auf die Nachfrage des Marktes sein.
Erschreckend aber, wenn man immer wieder das Gleiche zu sehen und hören bekommt: Heute zB. was sind G-Kräfte. Wie oft, verdammt, wie oft kam dieser Scheiß nun schon?
Und welches Niveau!!?? Sendung mit der Maus ist niveauvoll, weil für Kinder. Aber alles andere spiegelt nur die gegenwärtige Verblödung unserer selbst-entmündigten Bürger wider. Klar, die sollen ja nur infantiles Allgemeinwissen und etwas tieferes Fachwissen haben, damit sie gut funktionieren können, in diesem System.
EcceHomo - 21. Okt, 17:40
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Donnerstag, 14. Oktober 2004

Sünden im Verkehr

Mein Auto befindet sich in Betrieb, wenn es sich im öffentlichen Verkehrsraum befindet. Juristische Definition. Alles ist schön, solange es niemanden stört. Die Politessen vielleicht. Ja, die machen ja nur ihren Job... SCHEISS TUSSEN! Wenn ich mit einer diskutiere, was Unterschied zwischen Parken und Halten ist ... und die mich auf die StVO verweist, dann krieg ich schon einen "Hals". Ich hatte zufällig den Schönfelder im Kofferraum und schnell §12 II StVO gefunden. Dann konnte ich sie belehren. Inzwischen waren meine drei Halteminuten um und ich durfte trotzdem fahren...

...und heute morgen muß ich der STADT WEIMAR mit einer ANFECHTUNGSKLAGE drohen, weil die meine Parkticket-Bezahlung mit Erzwingunshaft eben erzwingen wollen. Das trauen die sich ohnehin nicht! Und ich bin ohnehin durcheinander, weil das wohl schon mindestens der 20ste Brief des Oberbürgermeisters an mich ist. Darauf kann man stolz sein!
EcceHomo - 14. Okt, 10:24
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Samstag, 9. Oktober 2004

4 sure...

"So self aware so full of shit
So indecisive so adamant
I'm contemplating thinking about thinking
It's so frustrating just get another drink in
Watch me come undone"

...Robbie "Punk" Williams

...ich brauch was zu trinken. JETZT!


---> nachtrag: ZWIEBELMARKT, Weimar

...also, mein Auto kann ich nicht benutzen. Sonst bekomme ich keinen Parkplatz mehr. Und ich wohne am Stadtrand! In einer, wie ich dachte, abgelegenen Wohngegend. Leute, Leute, Leute. Gerry meinte schon, er hatte Probleme, die zwei Kilometer zum Einkaufen zu fahren. Er mußte mindestens drei Vollbremsungen hinlegen, wegen der Parkplatzsucher. Da habe ich eben das Fahrrad benutzt... Trotzdem: Beinahe gabs eine Kollision mit einem überforderten mittelalterlichen Mann, inklusive Pkw, der eben mal aus der Seitenstraße raus wollte. Ich sah es kommen und wich galant aus. Dachte aber nicht an den verdammten Bordstein - zwar fiel ich nicht, aber die Kette sprang ab und verkeilte sich zwischen Rahmen und Ritzel.
An Ort und Stelle mußte ich das Hinterrad halb rausbauen. Gut, wenn eine Fahrradkette ordentlich geschmiert ist. Schlecht aber in einem solchen Moment.
Was lehrt uns dieses durchschnittliche, millionenmal vorkommende Ereignis? Daß man nie mit Gewissheit sagen kann, ob geschmierte Fahrradketten "gut" oder "schlecht" sind. Wahrheit ist eben relational.
EcceHomo - 9. Okt, 20:16
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Dienstag, 28. September 2004

ausgeräumt...

...ich habe es ihr geschrieben, nicht gegeben aber erzählt. Das kommt auf das Gleiche raus. Eine Liebe beenden, solange sie zart ist.

Über mein Zuhause habe ich gestern geschrieben. Als ich auf einer Anhöhe stand und nachts über das Thüringer Becken blickte. Alles war mir. Alles war vertraut. Heimat, zuhause. So fühlte es sich an. Doch ich habe mich gefragt, wo das Zuhause denn eigentlich liegt. Wenn es einst meine geographischen Wurzeln waren, wurde der Begriff von einer Frau neu definiert. Das war vor drei Jahren. Doch ein Zuhause dort, wo die Liebe ist, hatte mir nicht genügt. Ich habe es in mir selbst gesucht - und mich damit freigesetzt. Frei von allen Zwängen, die man sich selbst auferlegt oder auferlegen läßt.
Für einen langen Moment hatte ich eine neue Definition von "Zuhause" alleine gesucht... Habe mit Sicherheit dafür bezahlt und bekam eine neue Chance. Ich wollte sie wahrnehmen, wieder Zuflucht bei einem Menschen suchen... doch ich konnte nicht.
Noch immer kann ich nicht. Deshalb habe ich es ihr gesagt. Allein, nicht einsam, werden meine Kreise weiter gezogen.
Ankommen sollte ich irgendwo. Warum "sollte" ich eigentlich? Ich will nicht. Selbst meinem Richter habe ich meine Weltsicht erklärt. Habe vor ihm meine Ausbildung in Frage gestellt. ...
EcceHomo - 28. Sep, 20:30
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Sonntag, 19. September 2004

Sonntag, wieder...

Da sitze ich, die morgige Klausur abwartend. Mehr als abwarten kann ich nicht. Konzentration war schon immer meine Schwäche. Die Welt zu weit, um den Blick zu konzentrieren. Über den Nutzen einer konzentrierten Arbeit am Erfolg will ich mich nicht auslassen und würde auch kaum eine Diskussion eingehen. Menschen, welche mich auf ihrem Fachgebiet abservieren könnten, sind doch nur die, welche sich von ihrer Freundin morgens die Klamotten hinlegen lassen. Die sind, oder waren, konzentriert.
Nun, die Wahl eines Zieles wäre im Übrigen erst einmal die Bedingung der Möglichkeit eines konzentrierten Arbeitens. Ich fühle mich wie Kierkegaard, bevor er sich vom „Schönen“ abwandte, dem „Erhabenen“ hin. Denken ist das eine. Schreiben ein weiteres. Dazu bringe ich es nicht, wenn ich mir alles aufhalse, was nur geht. Von iSites angefangen, über den Stadtrat bis zur Überflutung meines Bücherregals mit neuer Literatur. Und Frauen!? Nicht unwichtig, aber weniger bedeutsam. Ich wage nicht, an meine Zukunft zu denken. Wohin soll das auch führen?
Spiel, Ablenkung und Vergnügen suche ich – und ich bekomme das auch, so ich nur will. Trotzdem geißele ich mich mit erzwungener Abstinenz. Und doch ist das alles Nonsens, denn meine Tage sind so durchwachsen, dass alles in einer grauen Masser verschwimmt. Es gibt keine Zeiten für Arbeit, Schlafen, Essen oder Liebe. Es passiert oder auch nicht. Oder es wird irgendwo passend hineingeklemmt.
So kann es nicht weitergehen sagt eine Stimme in mir, die mit der mir ureignen, doch in Wahrheit antrainierten, Gleichgültigkeit abstrafend ignoriert wird. Resultat einer Ziel- und Wertlosigkeit meines inneren Lebens.
EcceHomo - 19. Sep, 20:21
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