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Donnerstag, 27. Januar 2005

busy times

Erfahrungen sammeln. Deutschland steht auf der Kippe: Nun steht es fest - mein Beitrag über den Niedergang der deutschen Justiz und damit des Rechtsstaats ist überfällig.
Dennoch vermag ich mich abzulenken: vor Aktenbergen komme ich kaum zu irgendwas anderem, als der Auffassung, daß es nur Verbrechen gibt. Dann diese Erfahrung meiner ersten Leichenöffnung. Gestern. Der Typ war glücklicherweise frisch. Dennoch: Ich begann, zu rauchen, um den Geruch nicht gleich zu sehr wirken zu lassen. Mein Staatsanwalt empfahl mir zwei tiefe Atemzüge. Eigentlich dachte ich nur ans Essen, nämlich an Schwein. Als Junge vom Dorf war es also eigentlich nichts besonderes, zu sehen, wie der Onkel Doc die Leber und das Gehirn in kleine Stücke schnitt...
...und Mediziner sind ein eigenes Volk. Der oberamtierende Onkel meinte doch zu mir, daß zu DDR-Zeiten alles einfacher war. Auch wenn man dort schon was zu meckern hatte. Jedenfalls sei es so gewesen, daß die zwei Chefärzte jeweils 1 und der andere 2 Promille Alkohol ins Blut genommen haben und der Assistent sollte zwischen 2,6 und 3 liegen. Dann gings los. Wenn beim Aufschneiden der Leiche derjenige mit 2 Promille nichts roch, hieß das eben, daß der Tote weniger als 2 Promille hatte etc... Ich dachte, er scherzt. Doch gibt es tatsächlich Geschichten über Alkoholkontingente für Pathologen zu DDR Zeiten.

Und eines hat mich der gestrige Tag gelehrt: Mit Rauchen ist Schluß. Der sezierte Typ starb zwar nicht an Lungenkrebs aber am Herzinfarkt - mit 40. Na gut, noch einen Monat - bis die StA vorbei ist - dann ist endültig Ruhe. Ich habs Bebie versprochen... nein, gewettet habe ich.

...und die Eröffnung des Kinderschänder-Prozesses am Landgericht habe ich miterlebt. Unspektakulär. Bis jetzt... "...manipulierte er an ihrer Scheide.." --- "Manipulieren" hört sich unpassend an. Ich überlegte aber, welches Wort besser getroffen wäre. Unerheblich - alle wußten, worum es ging.
EcceHomo - 27. Jan, 08:30
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Freitag, 21. Januar 2005

pah!

Soviele wünschen sich, mal ein Buch zu schreiben. Fast alle wissen, daß die reine Phantasie niemals so gute Geschichte erfinden kann, wie das Leben selbst. Phantasie setzt nur die Verbindungsstücke...
ALso braucht es (Lebens)erfahrung - und die Fähigkeit, diese zu verarbeiten. Manche glauben allerdings, einfach aus sich heraus alles nehmen zu können, damit irgendwas - sinnvoll in Zeilen niedergelegtes - herumkommt. Irrtum!
Statt zu schwätzen und zu jammern, wäre vielleicht erstmal LEBEN angebracht - mit all seinen Facetten. Dazu gehört nicht nur eitel Sonnenschein. Dazu gehört auch der Mut, sich in den Schatten des Lebens gleiten zu lassen - bewußt. Das Geheule, daß man sich darin schon lange aufhält, ist nicht produktiv. Man muß es genauso genießen, wie die Sonnenseite - weil es genauso Leben ist.
Wenn beispielsweise die Frauen, über die ich schreibe, dies hier lesen und dennoch mit mir reden, weil ich mich Ihnen stelle, schätze ich diese Erfahrung sehr. "Überwindungsprämie" - war es nicht so? Und da die Frauen, mit denen ich mich umgebe - und umgab - immer fühlende und sinnende Wesen waren, sind sie bereit, zu verstehen. Das ändert meine Person, indem meine Sicht auf die Weiblichkeit wieder verändert wird.
In Momenten gedacht, gibt es glückliche, unglückliche, gute, schlechte. In ein Ganzes zusammengesetzt, sind sie alle das, was Sinn und Glück ausmacht. Auch Menschen, die einem das Leben "zur Hölle machen" wollen, sind im Grunde dessen Bereicherung. Also bleibt mir nur, auch diesen zu danken: Danke, daß ich mit Deiner Hilfe, immer neue Erfahrungen sammeln konnte. Auch Du bist noch immer eine Muse.
EcceHomo - 21. Jan, 12:52
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Donnerstag, 20. Januar 2005

hehehe: messer, liebe, tod

Ich verleumde keine Menschen. Manchmal fällt es schwer, es nicht zu tun. Warum sollte ich auch?
In jedem Fall wogt das Leben und ich treibe noch immer mit. Manche Menschen wirbeln viel Wasser - auch schmutziges - auf, doch das hält die Dinge in Bewegung.
Würde mir heute jemand ein Messer ins Herz stechen, würde ich zuschauen und nur wissend lächeln. Schuldig? Das tut nichts zur Sache. Eine Geschichte aus Camus' "Der Fall": Ein neu angekommener Häftling in Buchenwald läuft aufgeregt zum Wärter und sagt zu ihm: "Ich bin falsch hier. Da liegt ein Mißverständnis vor!" Darauf der Wärter lachend: "Nein, ganz bestimmt nicht. Das sagen alle." Und der Häftling: "Aber in meinem Fall ist es anders, ich bin nämlich unschuldig."

. . .

Viele Menschen klammern sich an Werte, um nicht zu sagen, nahezu alle. Jeder einzelne hat das für sich entdeckt, was ihn leben läßt und für ihn demnach "Liebe" bedeutet. Es muß kein anderer Mensch sein. Selbst die Liebe für eine Sache macht den notwendigen Sinn, durch die Zeit hinweg zu sterben.
Jeder einzelne schafft sich damit auch sein eigenes Leid, an welchem er meint, zugrunde zu gehen. Doch der Irrtum liegt dabei, daß Leid der unumgängliche Preis jedes Lebens ist.

. . .

Eine Liebe habe ich für mich gefunden: Sie ist, wie alle anderen, zeitweilig. Und das Messer in meiner Brust ist mir gleich - solange nur ihr nichts geschieht. Dabei bedeutet mir aber Liebe eben nichts, denn sie ist unstet. So, wie ich heute denke, bin ich aber bereit, für sie zu sterben.
EcceHomo - 20. Jan, 20:15
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Dienstag, 18. Januar 2005

wer will's wissen?

Staatsanwalt also. So eine Robe steht mir. Na..., eigentlich nicht. Man kommt sich nur unheimlich wichtig vor... soooooo müde bin ich allerdings nach dem Verhandlungstag heute. Paradox, daß gerade ICH, den STAAT vertrete... Heike meinte, sie würde nur lachen, wenn ich einen wegen Drogenbesitzes, Raubkopien oder Falschparken anklagen würde. Prustend würde sie zwischen den Zuschauern sitzen...

Heute Morgen waren es verträumte, noch verschlafene schwarze Augen, die mich anstrahlten. "Trinkst Du Deinen Kaffee hier?" Wie konnte ich Nein sagen? Also saß ich da, mit weißem Hemd, weißem Schlips - und wäre so gerne da geblieben. Schnipsel waren es, die ich verstreute, von der Kaffeekanne zur Milch, ein nächster Pfeil zum Obst, zu den Kornflakes... Plötzlich stand sie, in eine Bettdecke eingewickelt, hinter mir. Sie nahm nur mich wahr...
...und Schnipsel lagen Abends auf dem Boden. Ich war nur müde... "Ein Kuß" .... "drei..." - "vielleicht noch einer" ...und irgendwann waren es 1000.
Diese Liebe endet im August diesen Jahres. Ob mein Leben je wieder beginnt?
EcceHomo - 18. Jan, 19:30
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Mittwoch, 5. Januar 2005

aus ihrem Buch...

..."nicht die Notwendigkeit sondern der Zufall ist voller Zauber. Soll die Liebe unvergesslich sein, so müssen sich vom ersten Augenblick an Zufälle aus ihr niederlassen."
So schrieb sie mir, die ich zufällig kennenlernte, weil zufällig dort, wo ich eigentlich hinwollte, niemand anderes war. Also setzte ich mich zufällig an ihren Tisch und legte ein Smiley aus ihren Papierschnipseln während sie tanzte. Seitdem hängt an ihrem Vornamen ein "mitDenSchnipseln" in meinem Telefonbuch.
Seit ich sie kenne, weiß ich, daß Liebe tatsächlich dieser flatterhafte Vogel ist, der nur in Freiheit fliegen kann. Sie ist wie ich. Das ist furchteinflößend. Zwilling mal zwei: Wir beide sind eigentlich alleine. Zusammentreffen sind eher Zufall und nur gelegentlich - aber sie machen uns vergessen, wie schrecklich traurig man eigentlich ist.

<bild entfernt, wegen psychopathischer ex-freundin... >
EcceHomo - 5. Jan, 17:13
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